Der Markt

[Kysira]

Der Markt ist immer auf einem großen Platz, an dessen einem ende eine kleine Baumgruppe steht. Unter diesen Bäumen steht ein Stein, der den Leuten oft als Sitzgelegenheit dient.

[Laya]

cf ~ Südviertel, Schwarze Raben

Der Kräuterstand war wohl der kleinste auf dem Markt. Auf einem Tisch lagen Kräuterbündel, getrocknet oder frisch. Auf dem Boden standen einige Töpfe, in denen Dinge wuchsen, die man auf den ersten Blick für Unkraut halten konnte. "Was möchtest du, Assassine?" fragte die alte Frau. Laya sah sie überrascht an. War es so offensichtlich, dass sie Assassinin war.
"Ich brauche etwas gegen Fieber." Die alte Frau stand von ihrem Stuhl auf und ging um den Tisch herum zu ihr.
"Ihr Assassinen scheint ja wirklich ständig krank zu sein... nun gut." Sie wandte sich zu ihren Kräutern um. "Ich hoffe, du hast genug Geld."
"Geld spielt keine Rolle," murmelte sie, auch wenn es nicht ganz stimmte.
"Ja, ja... ich weiß, euch Assassinen kann man trauen, ihr sagt die wahrheit - und dann bringt ihr sie um." Sie drehte sich wieder zu ihr und hielt ihr ein paar Kräuter hin. "Wenn du das Handwerkt der Heilung verstehst, wirst du damit etwas anfangen können."
"Ja, danke... Wie viel?" Die Frau sah Laya nachdenklich an.
"Sagen wir zwanzig Esubrehen." Laya nickte und kramte das Geld zusammen. Sie bedankte sich, dann ging sie. Wo würde sie am ehesten etwas herausfinden, ohne gesehen zu werden? Vielleicht auf dem Savani Platz.

tbc ~ Savani Platz

[Jonia]

Jonia schlenderte über den Platz. Wie immer war nichts besonderes los. Einige stritten sich, waren aber weit entfernt von einer Prügelei und nach Dieben sah es hier gerade auch nicht aus. Luis hatte ihr mal wieder nichts zu tun gegeben, was auch nichts neues war. Seit sie bei diesem Van Luis war, hatte sie nichts mehr zu tun, gelegentlich spielte sie auch mit dem gedanken aufzuhören und etwas anderes zu tun. Aber mit 17 Jahren irgendwo in Lehre gehen, erschien ihr relativ sinnfrei. Außerdem wollte sie Soldatin bleiben. Eine Möglichkeit wäre natürlich auch, das Gefängnis zu wechseln. Das An-Daché würde sie reizen. Bei Soldaten hatte es einen guten Ruf, bei den Verbrechern eher weniger. Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen.
Warum half sie den Assassinen und Dieben eigentlich? Es war doch lustiger, sie einzufangen. Außerdem hätte sie dann wirklich mal etwas zu tun. Gut dreiviertel ihrer 'Opfer' ließ sie laufen, den Rest fing sie ein, einfach mal so. Wäre doch mal interessant es umzudrehen. Ein viertel laufen lassen, drei viertel einfangen. Allerdings machte sie sich dann ihren guten Ruf bei den Assassinen und Dieben kaputt, das war eigentlich nicht unbedingt das, was sie wollte.
Aber Beruf war Beruf.Dann musste sie wählen zwischen Soldatin sein und Freundin der Assassinen und Diebe. Soldatin war ihr da lieber, außerdem verdiente sie sich so ihr Geld. Langsam wurde es auch mal Zeit, dass sie sich ein eigenes Haus suchte. Sie konnte schließlich nicht ewig bei ihren Eltern wohnen.
Zwischen den Ständen fiel ihr eine Assassinin auf. Was machte die am Tage hier draußen? Langsam schlenderte Jonia zu den Ständen, zwischen denen die assassinin stand.

[Caraya]

Caraya hob den Kopf, als sie eine Soldatin auf sich zukommen sah. Sie lächelte leicht. Das Schlendern sollte wohl aussehen, als würde sie sich für die Stände interessieren. Caraya trat lieber nicht aus dem Schatten hervor. Es reichte, wenn eine Soldatin sie gesehen hatte. Vorsichtshalber zog sie einen Dolch. In der anderen Hand hielt sie den Zettel, mit einem Bild von Aarin drauf. Er wurde gesucht. Belohnung war nicht sonderlich hoch, dafür würde sich bestimmt keiner auf die Suche begeben. Die Soldatin blieb vor ihr stehen. "Was willst du, Blechhaufen?" fragte sie. Auch wenn die Soldatin keine Rüstung trug, so bekam jeder von ihr den Spitznamen Blechhaufen. Mit links zerknüllte sie den Zettel. Dieses Arschloch würde noch sehen,w as es hieß, sie sitzen zu lassen.

[Enzo]

Mit beiden Armen hinter dem Kopf verschränkt lief ein junger man von kaum 18 Jahren über den Markt und sah sich dabei interessiert das Angebot der Stände an.
Überall roch es lecker nach frich geschlachteter Hausmanswurst oder gebacknenen Brot. Auch funkelte hier und dort Schmuk und Goldbrochen auf. Ein reinstes Paradies für einen Dieb wie ihn.
Doch noch wuste Enrico gar nicht recht wo er zu erst zuschlagen sollte. Hier sah alles so köstlich aus. Die Törtchen und Kuchen an dem einen Stand waren schon verlockend, andererseits sahen die rotbackigen Äpfel am anderen Stand auch verlockend aus und an wieder einem anderen Stand lockten die köstlichsten Würstchen, die er je gesehen hatte.
Unentschlossen lief Enrico so noch einige Runden über den prall gefüllten Marktplatz.

[Laya]

cf ~ Südviertel, Schwarze Raben

Mit langsamen Schritten näherte sie sich dem Markt und je näher sie kam, desto langsamer wurden sie. Schließlich blieb sie stehen. Von einigen Passanten wurde sie angerempelt, aber sie interessierte das nciht weiter. Wollte sie da jetzt wirklich hin? Wenigstens hatte niemand einen Überblick... Sie ging die letzten Meter zum Makrtplatz und bog an den Hauswänden ab. Sie musste sich erst an die ganzen Menschen gewöhnen. Es war lange her, dass sie draußen war, als so viel los war.
Als sie zwischen zwei Ständen hervor trat, stieß sie mit einem jungen Mann zusammen. "Entschuldigung," murmelte sie und versuchte ein Lächeln, merkte aber, dass ihr das mehr als missglückt war.

[Enzo]

Ohne sich wirklich etwas getan zu haben, nahm Enrico die Entschuldigung an, und vorallem die Geldbörse die er gleich noch bei dem Zusammenstoß entwendet und verschwinden lassen hatte.
Freundlich wie er nun einmal war, entgegnete er dem ungeschickten Missgeschick:
"Macht doch nichts! Ist alles ok bei dir?", wollte er auch gleich noch wissen und bot seine Hilfe an. Schließlich war er jetzt auch um einige Goldstücke reicher, dafür konnte er sich ja auch erkenntlich zeigen.

[Laya]

Laya sah ihn an. "Soweit ja..." Abgesehen davon, dass ich dich gleich umrbigne, wenn du weiter so tust, als wäre alle sin Ordnung, dachte sie grimmig. Dabei konnte er nichts dafür, dass Kalle im Gefängnis war. Irgendwie hatte sie das Bedürfnis ihm an den Hals zu springen, hielt sich aber zurück. Er hatte ihr nichts getan. "Hast du sonst niemanden, den du bestehlen kannst?" fragte sie statt dessen.

[Enzo]

"Ich weis gar nicht wovon du sprichst!", spielte Enrico den Unschuldigen und ließ sie einfach stehen. Vielleicht war es das Beste gleich das Weite zu suchen, bevor noch jemand auf ihn aufmerksam wurde. Reichte es doch schon das sie gemerkt hatte, das er sie bestohlen hatte. Scheinbar musste er das mehr üben.

[Laya]

Sie hielt ihn am Arm fest. "Nicht dass ich etwas dagegen hätte, aber du hättest wenigstens fragen können... du hast nicht zufällig etwas von dem Anführer der Schwarzen Raben gehört? Ob sie ihn hinrichten wollen?" fragte sie schnell um das Thema zu wechseln. Wenigstens wusste sie jetzt, dass er nicht zu dem normalen Volk gehörte. Wobei er auch nicht unbedingt danach aussah, als würde er soetwas wissen.

[Enzo]

"Schwarze Raben? Nein noch nie was davon gehört!", blieb Enrico stehen und sah zurück. Scheinbar wollte sie ihn gar nicht für den Diebstahl bestrafen. Sehr ungewöhnlich.
Doch auch für diese Freundlichkeit konnte er ihr leider keine Auskunft über diesen Anführer geben. War er doch selber gerade erst hier angekommen.

[Laya]

Sie seufzte. "Schade... hätte ja sein können. Würde mich nämlich interessieren..." War Kysira nicht losgegangen? Hatte sie etwa versucht ihn zu befreien? Da sie nicht wieder zurückgekommen war, konnte es wohl gut möglich sein. Und sie war im Haus geblieben, ohne sich überhaupt Gedanken darüber zu machen. Sie hatte zwar daran gedacht, aber wirklich in die Tat umgesetzt hätte sie es nie. "Du bist neu hier?" fragte sie einfach. Bestimmt hatte Kysira es geschafft, das traute sie ihr schon zu. Warum konnte sie ihn nicht einfach vergessen?

[Enzo]

"Ist das so offensichtlich?", wollte Enrico nur wissen und steckte dabei die Hände in die Hosentaschen. So recht an seiner Persohn war sie ja nicht interessiert, was unterhielt sie sich da überhaupt mit ihm.

[Ilhan]

Auf den Straßen wurde es langsam voller. Kalle lief langsamer, bis er endlich stehen blieb um wieder luft zu bekommen. Kysira war ihm nicht gefolgt, vielleich war das auch ganz gut so. Noch um die nächste Ecke und dann wäre er auf dem Markt. Vielleicht konnte er sich erstmal etwas zu essen besorgen, bevor er zu den Schwarzen Raben zurückkehrte. Langsam ging er weiter, noch immer bekam er nicht richtig Luft. Wie lange mochte er bewusstlos gewesen sein? So lange kam es ihm nicht vor, aber unter der Erde wusste man nie, wann Nacht oder Tag war. Vielleicht nur einige Stunden vielleicht auch einige Tage?
Wieder bleib er stehen. Keiner beachtete ihn. Eigentlich ungewöhnlich dafür, wie er aussah. Aber ihm konnte es nur recht sein. Sein Blick schweifte über den Markt und blieb an zwei Personen hängen. Laya? Er ging auf die beiden zu. Den jungen Mann kannte er nicht. "Laya!" Er lief die letzten Meter zu ihr.

[Enzo]

"Ein Freund von dir?", deutete Enrico auf den neue hinzu gekommen Unbekannten und hoffte dabei von seiner Person ablenken zu können, um unbemerkt das Weite zu suchen.

[Laya]

War das Kalles Stimme gewesen? Natürlich war sie das... aber wie konnte das sein? Kysira hatte es wirklich geschafft?! Er war frei? Er lebte? Langsam drehte sie sich um und blinzelte in Kalles Gesicht. Kein Traum, alles Wirklichkeit. Es dauerte einige Sekunden, bis sie sich wieder gefasst hatte. Freudig fiel sie ihm um den Hals. "Kalle! Ich hab' gedacht, du seist tot," sagte sie leise und drückte ihn fest. Er erwiderte die Umarmung und lächelte.

[Ilhan]

"So halb war ich das auch..." Er sah kurz zu dem Mann, der sich langsam aus dem Staub machte. "...gehen wir zur Gilde?" Laya nickte und warf kurz einen Blick über die Schulter. Langsam gingen sie vom Markt, in Richtung des Gildenhauses. "Wie lange war ich... weg?" fragte er nach einer Weile des Schweigens. Er hatte nicht das Gefühl, dass Laya es ihm wirklich verziehen hatte, dass er gesagt hatte, Frauen könnten nicht auf sich aufpassen.

[Laya]

"Weiß nicht so genau," nuschelte sie. "Vielleicht zwei Tage? Kann sein, dass dein Bett noch etwas nass ist. Du kannst dich hinlegen, ausruhen. Ich hole heute die Aufträge, wenn das in Ordnung ist?" Kalle nickte leicht. "Ich denke, dass es besser ist, wenn du dich noch ein wenig erholst." Laya war froh, dass Kalle wieder da war, aber sie fühlte sich immer noch ein wenig geknickt. Sie nahm seine Hand in ihre. Irgendwie hatte sie Angst, dass sie ihn auf dem Weg zu den Schwarzen Raben verlieren würde...

tbc ~ Südviertel, Schwarze Raben

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